Glücklich pensioniert - so gelingts! - Zusammenleben, Wohnen, Geld und Recht in der neuen Lebensphase

Glücklich pensioniert - so gelingts! - Zusammenleben, Wohnen, Geld und Recht in der neuen Lebensphase

von: Urs Haldimann

Beobachter-Edition, 2014

ISBN: 9783855698516

Sprache: Deutsch

209 Seiten, Download: 5405 KB

 
Format:  EPUB, PDF, auch als Online-Lesen

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Glücklich pensioniert - so gelingts! - Zusammenleben, Wohnen, Geld und Recht in der neuen Lebensphase



Vom Arbeitsleben in den (Un-)Ruhestand

Jahrzehntelang begann der Alltag mit dem Klingeln des Weckers. Nun folgt auf die Pflicht die Kür: Mit einem reichen Erfahrungsschatz und viel freier Zeit können Sie Bewährtes pflegen und Neues entdecken. Das erste Kapitel gibt Ihnen Anregungen für eine Zwischenbilanz: Was habe ich erreicht, und was erwarte ich noch vom Leben?

Freudiger Ausblick

Ein guter Abschluss der Berufstätigkeit ist für die Zufriedenheit im Rentenalter wichtig. Auch eine umfassende Vorbereitung auf die Pensionierung lohnt sich. Sie hilft Ihnen, die neu gewonnene Freizeit zu strukturieren und Ihre Ziele umzusetzen.

Die einen freuen sich darauf, ohne Zeitdruck beim Frühstück zu sitzen und gemütlich die Zeitung zu lesen. Sie geniessen es, den Tag nach Lust und Laune zu gestalten: im Garten arbeiten, einen Waldspaziergang oder einen Stadtbummel unternehmen, Angehörige besuchen oder – mitten am Nachmittag – einen spannenden Roman lesen.

Vielleicht gehören Sie aber auch zu jenen, die den Alltag im Rentenalter minutiös planen. Sie haben ehrgeizige Ziele, die Sie in den Berufsjahren zurückstellen mussten, und wollen diese nun mit Tatkraft umsetzen.

ROLAND P., 64-JÄHRIG, SPEDITIONSANGESTELLTER, will auch weiterhin zielstrebig anpacken: «Faulenzen konnte ich noch nie, und Bummelferien habe ich immer langweilig gefunden. Warum soll meine künftige Freizeit weniger wertvoll sein als die heutige Arbeitszeit? Ich werde auch nach der Pensionierung früh aufstehen und meine vielen Projekte gezielt angehen.»

Ob Sie zur Gemächlichkeit oder zur Aktivität neigen – wer seine Bedürfnisse kennt, die Kräfte richtig einschätzt und die neue Lebensphase gelassen und zuversichtlich gestaltet, wird rasch das angemessene Verhältnis zwischen anregender Herausforderung und erholsamer Musse finden.

In die Vorfreude mischen sich vielleicht gelegentlich auch Sorgen und Zweifel: Wie lange bleibt die körperliche und geistige Gesundheit erhalten? Sind die finanziellen Mittel langfristig gesichert und ist der erwünschte Lebensstil gewährleistet? Lassen sich die vielfältigen Pläne verwirklichen?

Endlich Zeit!

Frei verfügbare Zeit ist während des Berufslebens ein rares und deshalb kostbares Gut. Die meisten Pensionierten setzen den Gewinn von Freizeit daher zuoberst auf die Plus-Seite ihrer Pensionierungsbilanz. Sie beginnen den neuen Lebensabschnitt mit hohen Erwartungen.

Doch der abrupte Übergang in die grosse Freiheit gelingt nicht immer reibungslos. So zeigen verschiedene Studien einen ähnlichen Verlauf der Zufriedenheit nach der Pensionierung: Während einigen Monaten wirkt ein positiver «Ferieneffekt»; dann folgt ein leichter Einbruch, eine Phase der Ernüchterung. Nach ein bis zwei Jahren pendeln sich die Erwartungen und Möglichkeiten der neuen Lebensphase auf ein realistisches Mass ein.

HINWEIS Wie ist das bei Ihnen? Hatten Sie neben dem Arbeitsleben genügend Freizeit für Hobbys und soziale Beziehungen? Brauchen Sie zuerst eine längere Erholungspause oder gehen Sie mit viel Schwung in die nachberufliche Lebensphase? Ein kritischer Blick auf die eigenen Erwartungen schützt vor Enttäuschungen.

Anfänglich besteht häufig die Neigung zu kompensieren, was während der Berufstätigkeit zu kurz gekommen ist: Wer jeden Morgen an die Arbeit hetzen musste, geniesst das gemütliche Aufstehen und Frühstücken. Wer keine Zeit für seine Angehörigen hatte, möchte nun viel mit den Enkelkindern oder Freunden unternehmen. Und viele frisch Pensionierte gönnen sich eine mehrwöchige Reise.

ERNA P., EHEFRAU EINES FRISCH PENSIONIERTEN, berichtet: «Mein Mann hatte sich viel vorgenommen, vielleicht zu viel! Nach dem dritten Museumsausflug mit seinem 12-jährigen Enkel sagte ihm dieser: ‹Nimms mir nicht übel, Opa, aber ich möchte nun wieder einmal einen freien Nachmittag mit gleichaltrigen Freunden verbringen.› Auch im Haushalt gabs anfangs Missverständnisse und Konflikte. Mein Mann entdeckte eine bisher verborgene Leidenschaft für die Küche! Für Gäste stand er nun stundenlang am Herd, kochte ausgefallene Rezepte und heimste dickes Lob ein. Ich kam mir zunehmend vor wie das Dienstmädchen. Erst nach längeren ‹Revierkämpfen› haben wir die häuslichen Aufgaben gleichmässig aufgeteilt.»

Grosse Ferien – und Rückkehr zum Alltag

Spätestens nach einigen Monaten beginnt der Pensioniertenalltag. Nun gilt es, die Zeit so einzuteilen, dass eine lebendige Vielfalt und ein anregender Rhythmus entstehen. Alle Menschen haben – in unterschiedlicher Mischung – ähnliche Bedürfnisse, die sie auch nach der Pensionierung verwirklichen möchten:

soziale Beziehungen mit unterschiedlicher Intensität und Bedeutung pflegen: Partner/Partnerin, Freunde, Kinder, Enkel, Eltern, Nachbarinnen, Freizeitkollegen

Geselligkeit, Auseinandersetzung, gemeinsam etwas schaffen und ein Ziel erreichen

Anerkennung und Wertschätzung erfahren

körperliche Bewegung, Sport, Spiel, Tanz, wandern

intellektuelle Herausforderungen, Weiterbildung, Schach, Rätsel

schöpferische Tätigkeiten, werken, basteln, kochen, nähen, malen, schreiben

Neues erleben, reisen, lesen, Kurse besuchen

abwechselnde Phasen von Anstrengung und Erholung, Dynamik und Ruhe

spirituelles Erleben, Sinnsuche, sich im Leben verankern

Während des Berufslebens verhindern oft äussere Anforderungen und Zwänge eine gute Balance. Aber auch im Rentenalter stellt sich die ideale Mischung nicht von selbst ein. Achten Sie deshalb schon bei der Planung des kommenden Lebensabschnitts auf einen abwechslungsreichen Rhythmus mit Neuem und Bewährtem, herausfordernden und erholsamen Aktivitäten. Sollten Sie einmal unzufrieden sein, kann Sie diese Liste der menschlichen Bedürfnisse wieder auf die richtige Spur führen.

CHANCE Geniessen Sie die Vorfreude. Wählen Sie – möglichst schon vor der Pensionierung – ein Projekt aus, das Sie in den ersten Monaten verwirklichen wollen. Es soll Ihnen Freude bereiten und bisher wenig genutzte Möglichkeiten eröffnen.

Neigungen und Talente entwickeln

Wofür hat Ihnen bisher die Zeit gefehlt? Welche Talente konnten Sie im Berufsleben nur unzulänglich oder gar nicht verwirklichen?

Wenigen Menschen ist es vergönnt, ein Leben lang den Traumberuf auszuüben. Häufiger besteht die Erwerbsarbeit aus einer Mischung von Routine und Herausforderung, anregenden und langweiligen Tätigkeiten, sichtbarem Erfolg und frustrierendem Leerlauf.

Rahmenbedingungen werden Arbeitnehmenden von aussen aufgezwungen; einzelne Rollen übernehmen sie manchmal widerwillig und spielen sie halbherzig. Die nahende Pensionierung ist ein geeigneter Zeitpunkt, um Bilanz zu ziehen. Fragen Sie sich:

Welche Fähigkeiten und Neigungen konnte ich bisher nutzen und entwickeln?

Welche blieben auf der Strecke?

Welche Fähigkeiten möchte ich weiterhin einsetzen?

Welche – vielleicht verborgenen – Neigungen will ich in Zukunft entfalten?

Gibt es Themen, mit denen ich mich neu oder vertieft beschäftigen will?

TIPP Idealerweise schreiben Sie Ihre Gedanken auf – zum Beispiel in ein Pensionierungstagebuch oder einen «Jahresplan».

So gelingt der Aufbruch zu neuen Ufern

Ist es erfolgversprechend, nach der Pensionierung nochmals ein neues, umfangreiches Lebensprojekt anzupacken? Oder gilt mit zunehmendem Alter das Sprichwort: «Schuster, bleib bei deinem Leisten!»?

TIPP Ergründen Sie zuerst ohne Einschränkungen, welche Bedürfnisse bei Ihnen überwiegen (oder noch im Verborgenen lauern). Gestatten Sie sich Träume und Visionen: Wie würden Sie Ihre Zukunft gestalten, wenn Sie unbegrenzt Geld hätten oder frei von familiären Verpflichtungen wären? Erstellen Sie eine möglichst vielfältige Liste von grossen und kleinen künftigen Projekten. Überprüfen Sie erst in einem zweiten Schritt, ob Sie genügend Kraft, Ausdauer und finanzielle Mittel haben, um einzelne Vorhaben zu realisieren. Setzen Sie Prioritäten und gliedern Sie grössere Vorhaben in überschaubare Entwicklungsschritte.

Die Altersforschung gibt einige Hinweise, unter welchen Bedingungen im Rentenalter noch etwas völlig Neues gelingen kann:

Sie haben im Berufsleben immer wieder neue Herausforderungen angenommen und...

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