Autonomie trotz Armut und Pflegebedarf? - Altern unter Bedingungen von Marginalisierung

Autonomie trotz Armut und Pflegebedarf? - Altern unter Bedingungen von Marginalisierung

von: Susanne Kümpers, Josefine Heusinger (Hrsg.)

Hogrefe AG, 2012

ISBN: 9783456951164

Sprache: Deutsch

266 Seiten, Download: 5102 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Autonomie trotz Armut und Pflegebedarf? - Altern unter Bedingungen von Marginalisierung



Der Autonomiebegriff im Kontext von Hilfeund Pflegebedürftigkeit und sozialer Benachteiligung
Susanne Kümpers und Michael Zander

Einleitung

In aktuellen Diskursen über das Alter spielt der Begriff der Autonomie eine große Rolle. Dieser ist zunächst generell positiv besetzt und wird häufig in Abgrenzung zu negativen und angstbesetzten Aspekten des Alters verwandt, insbesondere zu Bildern ungewollter und fremdbestimmter Abhängigkeit. Wie Autonomie definiert wird, d. h. was sie beinhaltet, worauf sie beruht und wovon sie abhängt, ist aber nicht immer klar umrissen. Dennoch transportiert der Autonomiebegriff i. d. R. implizit eine allgemein anerkannte Forderung nach Würde und Entscheidungsmächtigkeit für alte Menschen. Dies wird in einem weitgehenden gesellschaftlichen Konsens darüber deutlich, dass Abhängigkeit von Hilfe im Alter nicht zu Demütigung und Fremdbestimmung führen darf.

Hilfeund Pflegebedürftigkeit einerseits, soziale Benachteiligung und Armut andererseits gehören zu den negativen und angstbesetzten Bildern des Alters; mit ihnen werden Einschränkungen für die Autonomie der Betroffenen unmittelbar assoziiert. Sozial benachteiligte ältere Menschen sind früher und stärker von chronischen Krankheiten, Multimorbidität und Pflegebedürftigkeit betroffen als ältere Menschen mit höherem sozioökonomischem Status. Dadurch sind sozial benachteiligte Ältere häufig gleichzeitig mit beiden Herausforderungen konfrontiert. Im vorliegenden Beitrag diskutieren wir aktuelle Autonomiediskurse im Hinblick auf die Autonomiechancen älterer Menschen in benachteiligenden sozialen Lebenslagen.1 Wir analysieren, inwieweit unterschiedliche Definitionen von Autonomie auf benachteiligte und pflegebedürftige ältere Menschen anwendbar sind und welchen Erkenntnisgewinn dies einbringt.

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