Wohnraumanpassung - Leitlinien der Ergotherapie, Band 2

Wohnraumanpassung - Leitlinien der Ergotherapie, Band 2

von: Carol Siebert, Stacy Smallfield, Susan Stark, AOTA

Hogrefe AG, 2017

ISBN: 9783456957807

Sprache: Deutsch

112 Seiten, Download: 4993 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Wohnraumanpassung - Leitlinien der Ergotherapie, Band 2



3 Der ergotherapeutische Prozess bei Wohnraumanpassungen (S. 21-22)

3.1 Überweisung

Verschiedene Faktoren führen zu einer Wohnraumanpassung bei einem Klienten: Eine Veränderung der personellen Fähigkeiten, eine Veränderung beim Wohnen oder ein neuer Wunsch des Klienten bezogen auf seine zuhause ausgeführten Betätigungen. Wohnraumanpassung kann auch präventiv durchgeführt werden (zum Beispiel Sturzprävention). In einigen Fällen ist der Bedarf nach Wohnraumanpassung ausschlaggebend für die Überweisung zur Ergotherapie (oder führt zur Anmeldung durch den Klienten selbst). Andernfalls zielt die Überweisung neben der Wohnraumanpassung auf weitere Interventionen ab. Eine Person, welche durch Wohnraumanpassung Stürze vermeiden möchte, wird möglicherweise durch den Geriater zur Sturzprävention überwiesen. Es ist auch möglich, dass ein Klient für Behandlungen am Domizil angemeldet wird und die Wohnraumanpassung eine von verschiedenen Interventionen ist.

Die in ihrer Betätigungsperformanz eingeschränkte Person äußert häufig kein Bedürfnis nach Wohnraumanpassung. Sie erlebt eine plötzliche Veränderung ihrer Fähigkeiten und erhält Ergotherapie zur Wiedererlangung von Fähigkeiten oder zum Erlernen von Kompensationsstrategien. Vielleicht erkennt die Ergotherapeutin bei der Durchführung entsprechender Maßnahmen auch einen Bedarf an Wohnraumanpassung, weil die Sicherheit und die Effektivität bei der Durchführung von Alltagstätigkeiten reduziert sind. Möglicherweise wird der Bedarf nach Wohnraumanpassung bei der Entlassungsplanung eines stationären Klinikaufenthalts oder von ambulanten Pflegediensten festgelegt (Schawe & Crist, 2013). Im Verlauf einer chronisch-progredienten Erkrankung oder während des Alterungsprozesses verändern sich die Fähigkeiten der Person allmählich. Sie erkennt Schwierigkeiten bei Betätigungen zuhause oder sieht diese voraus und kümmert sich um eine Verordnung für Wohnraumanpassung. Allenfalls erhält die Person im Rahmen der Rehabilitation bereits Ergotherapie, bei der sich der Bedarf an Wohnraumanpassung herausstellt. Die Überweisung kann auch durch andere Professionsangehörige initiiert werden oder durch Organisationen, welche Betroffene unterstützen. Dies sind u. a. Patientenorganisationen, Programme für selbstständiges Wohnen, Organisationen für ältere Menschen, Dienstleistungsorganisationen für Wohnrauminstandsetzung, Bauherren, Institutionen für Arbeitsrehabilitation, Medicaid5, Anwälte, Case Manager, Life Care Planners (Schawe & Crist, 2013).

3.2 Evaluation

Ergotherapeuten führen in Zusammenarbeit mit dem Klienten eine Evaluation durch. Sie informieren den Klienten zu seinem Thema wie zum Beispiel der Belastungsreduktion von betreuenden Angehörigen oder der Sturzprävention. Zur ergotherapeutischen Evaluation gehört:

1. die Sammlung von Informationen zum Betätigungsprofil
2. die Analyse der Betätigungsperformanz (AOTA, 2014).

Auf Wohnraumanpassung spezialisierte Ergotherapeuten benützen möglicherweise standardisierte wie nicht standardisierte Assessments. Sie sind aufgefordert, ihre klinischen Beobachtungen mit standardisierten Assessments zu überprüfen, da ein einheitlicher Gebrauch von standardisierten Assessments die Kontinuität des gesamten Prozesses erhöht, eine retrospektive Resultate Analyse ermöglicht und dadurch zu einer evidenzbasierten Praxis beiträgt. Tabelle 3-1 gibt einen kurzen Überblick zu ausgewählten, empfohlenen Assessments für die Hausabklärung

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